Zu viele Schüler scheitern am Gymnasium, Zugangskriterien zum Abitur vereinheitlichen

Thomas Lippmann

Zum Scheitern von Schülerinnen und Schülern am Gymnasium erklärt der Abgeordnete Thomas Lippmann: Jahr für Jahr scheitern viel zu viele Schülerinnen und Schülern, die mit guten Leistungen und in der Regel mit einer entsprechenden Empfehlung aus den Grundschulen in den gymnasialen Bildungsgang starteten, an den Gymnasien im Land. Nach Antworten der Landesregierung beträgt der Verlust allein in der Qualifikationsphase bis zu 20 Prozent, aber auch in der Sekundarstufe I der Gymnasien lagen die Verluste deutlich über 10 Prozent. Auch wenn die Daten mit Unsicherheiten behaftet sind, ist es inakzeptabel, wenn mindestens ein Drittel der Fünftklässler am Ende des gymnasialen Bildungsganges das angestrebte Abitur nicht erreicht.

Zum Scheitern von Schülerinnen und Schülern am Gymnasium erklärt der Abgeordnete Thomas Lippmann: Jahr für Jahr scheitern viel zu viele Schülerinnen und Schülern, die mit guten Leistungen und in der Regel mit einer entsprechenden Empfehlung aus den Grundschulen in den gymnasialen Bildungsgang starteten, an den Gymnasien im Land. Nach Antworten der Landesregierung beträgt der Verlust allein in der Qualifikationsphase bis zu 20 Prozent, aber auch in der Sekundarstufe I der Gymnasien lagen die Verluste deutlich über 10 Prozent. Auch wenn die Daten mit Unsicherheiten behaftet sind, ist es inakzeptabel, wenn mindestens ein Drittel der Fünftklässler am Ende des gymnasialen Bildungsganges das angestrebte Abitur nicht erreicht. 

Dabei übersehen wir nicht die Anstrengungen, die an den Gymnasien unternommen werden, um die Lage zu verbessern. Hier gibt es gerade in letzter Zeit sichtbare Erfolge. Dennoch muss die Lehr- und Lernkultur an den Gymnasien weiter kritisch hinterfragt werden. Kindern und Jugendlichen, die noch als Grundschüler leistungsfähig und leistungswillig waren, in diesem Umfang die Erfahrung des schulischen Versagens zu vermitteln, ist ein pädagogischer und bildungspolitischer Irrweg. Das an den Gymnasien noch immer weit verbreitete »Abschulen« und »Aussortieren« muss überwunden werden. Die von der CDU zuletzt geforderte Beschränkung des Zugangs in der 5. Klasse durch flächendeckende »Aufnahmeprüfungen« wird zu keiner Verbesserung der Situation führen. Im Gegenteil würden dadurch lediglich für viele Schülerinnen und Schüler die Bildungschancen und das Leistungsniveau im Schulsystem insgesamt reduziert.

Hinzu tritt – und darauf macht die Initiative »Faires Abi« in diesen Tagen erneut aufmerksam – dass die formalen Kriterien, die zwischen den Ausbildungsabschnitten im gymnasialen Bildungsgang und schließlich beim Zugang zur Abiturprüfung erfüllt werden müssen, in Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich sehr hoch sind. Wir fordern nach wie vor: Der Zugang zum Abitur für Sachsen-Anhalts Schülerinnen und Schüler muss fair, gerecht und vergleichbar zu anderen Bundesländern gestaltet werden. 

Wir erwarten daher von der Landesregierung und insbesondere vom Kultusministerium, dass sie ihr bisher starres Festhalten an den bestehenden Regelungen aufgeben. Ein entscheidender Fortschritt wäre die generelle Abkehr von dem bundesweiten Flickenteppich auf dem Gebiet der Zugangskriterien und den daraus folgenden Ungerechtigkeiten. Es erschließt sich nicht, weshalb in der KMK jahrelang Kraft und Zeit in einen zweifelhaften und bisher weitgehend ergebnislosen Streit um ein bundesweites Zentralabitur investiert werden, wenn gleichzeitig die wesentlich einfacheren Fragen des Zugangs und der Berechnung der Abiturnoten ungeregelt bleiben. Deshalb fordern wir das Kultusministerium auf, sich nachdrücklich in der KMK für die Schaffung bundesweit einheitlicher Kriterien einzusetzen und die Abiturnoten nach einem einheitlichen Maßstab zu berechnen.