Statistiken verraten nicht alles – ehrlich rechnen!

Guido Henke

Auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist in Sachsen-Anhalt keine ungetrübte Erfolgsgeschichte

Zur aktuellen Arbeitsmarktstatistik für den Dezember 2015 erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion Guido Henke: Mag ja sein, dass die Arbeitslosigkeit den niedrigsten Stand seit 1991 erreicht hat, aber wie so oft: Statistiken verraten nicht alles. So kommen, wenn ehrlich gerechnet wird, zu den 115.300 ohne Job noch jene in der Kategorie Unterbeschäftigung hinzu (153.400), was schon ein völlig anderes Bild ergibt.

Auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist in Sachsen-Anhalt keine ungetrübte Erfolgsgeschichte
Zur aktuellen Arbeitsmarktstatistik für den Dezember 2015 erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion Guido Henke: Mag ja sein, dass die Arbeitslosigkeit den niedrigsten Stand seit 1991 erreicht hat, aber wie so oft: Statistiken verraten nicht alles. So kommen, wenn ehrlich gerechnet wird, zu den 115.300 ohne Job noch jene in der Kategorie Unterbeschäftigung hinzu (153.400), was schon ein völlig anderes Bild ergibt.

Ein weiteres ungelöstes Problem stellen die Langzeitarbeitslosen dar, so schätzt die Agentur (s. auch hier) selbst ein: "Rund 38 Prozent aller Arbeitslosen sind von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Der Anteilswert stagniert weitgehend." 

Und: 44.800 der Arbeitslosen sind älter als 50 Jahre, auch darüber wird viel geredet, aber es wird nicht gehandelt, weder im Bund, noch im Land.

Bei der Arbeitslosigkeit wie auch bei prekärer Beschäftigung sind überwiegend Frauen die Leidtragenden einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik, die viel zu wenig auf aktive Vermittlung
und Förderung setzt, sich stattdessen von einer unsicheren Konjunkturentwicklung abhängig macht. Anstatt hier eine Kurswende einzuleiten, wird offenbar noch immer mehr über Sanktionen gegen Arbeitslose nachgedacht, als über Wege, sie aus dieser herauszubringen. 

DIE LINKE hat bereits im November 2015 Eckpunkte eines Arbeitsmarktkonzepts vorgestellt, das mittels Gemeinwohlarbeit auf die Reintegration in den Arbeitsmarkt zielt, indem Aufgaben finanziert werden, die gesellschaftlich wichtig sind, aber eben von niemand anderem erledigt werden. Damit könnte vor allem der Langzeitarbeitslosigkeit wirksam begegnet werden.

Für DIE LINKE bleibt es dabei, dass es nur über dauerhafte Beschäftigung und ordentliche Einkommen oberhalb des gesetzlichen Mindestlohnes mehr Sicherheit für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben kann. Dabei setzt DIE LINKE unverändert auf eine Stärkung der Arbeitnehmerrechte, der Gewerkschaften, der Betriebs- und Personalräte sowie auf eine deutlich stärkere Tarifbindung. Die Vergabe von Fördermitteln ohne Arbeitsplatzgarantien muss endlich der Vergangenheit angehören.
Auch wenn es in den vergangenen Monaten und Jahren Fortschritte gegeben hat, die im Interesse der Betroffenen nur zu begrüßen sind  – all dem stehen viele ungelöste Probleme gegenüber, die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist in Sachsen-Anhalt keine ungetrübte Erfolgsgeschichte.