Defender 2020 ist eine unsinnige und gefährliche Provokation

Stefan Gebhardt

Zum Nato-Manöver Defender 2020 erklärt Stefan Gebhardt, Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE. Sachsen-Anhalt:

»Mit dem Nato-Manöver Defender 2020 wird der größte Truppenaufmarsch an die Westgrenze Russlands seit 25 Jahren geprobt. Unter den beteiligten 37.000 Soldaten stellt die USA mit 20.000 das größte Kontingent. Der Höhepunkt des Manövers wird um den 8. Mai, dem 75. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, stattfinden. Gerade jedoch die ehemaligen Völker der Sowjetunion haben den größten Blutzoll für diese Befreiung gezahlt. Vor diesem Hintergrund kann das Nato-Manöver nur als ungeheure Provokation in einer ohnehin schon angespannten Sicherheitslage in Europa bewertet werden.

Dieses Nato-Manöver sorgt für eine weitere Zuspitzung und hätte von der Bundesregierung keine Unterstützung erfahren dürfen. Es ist teuer und umweltschädlich und verhindert vertrauensbildende Maßnahmen im osteuropäischen Raum. DIE LINKE wird ihren Protest gegen dieses unsinnige Manöver in den nächsten Wochen und Monaten in der Öffentlichkeit zeigen. Wir setzen dabei auf die Zusammenarbeit mit der Friedensbewegung und alle Menschen, die diese unsinnige militärische Provokation ablehnen. Unser Protest wird friedlich und bunt sein.

Auch das Land Sachsen-Anhalt wird in den nächsten Wochen und Monaten durch die Truppenverlegungen stark beeinträchtigt werden. Vor allem die A 2, die sich ohnehin in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand befindet, wird in erheblichem Maße belastet und führt in der Realität dazu, dass die für 2020 erwarteten Einschränkungen zeitlich um mehrere Wochen ausgedehnt werden. Der Bundeswehrstandort Burg ist dabei einer der zentralen Drehscheiben innerhalb der Bundesrepublik.

DIE LINKE in Sachsen-Anhalt sieht sich als Teil der breiten Friedensbewegung, die gegen diese gefährlichen militärischen Provokationen protestiert und deutlich macht, dass wir uns, anders als der Name des Manövers suggeriert, nicht verteidigt, sondern gefährdet sehen.«