Wir brauchen einen gemeinsamen Entwurf!

Interview mit Prof. Thomas Kliche, Professor für Bildungsmanagement an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Sein Schwerpunkt ist Politische Psychologie. Er studierte an den Universitäten München, Freiburg, London, Leningrad und Hamburg. Nebenberuflich war er Schlafwagenschaffner.

Europa driftet nach rechts, der Terrorismus wird mehr und mehr zur Bedrohung, die Kriegsgefahr ist wieder gestiegen. Sie diagnostizieren einen „Globalisierungsschock“. Was ist darunter genau zu verstehen und vor allem welche Mittel gibt es gegen diesen Schockzustand?

2015 sind wir von internationalen Ereignisse überrollt worden – Griechenland-Kredite, Terror, TTIP, Umweltgipfel, Fluchtbewegungen. Ein Staat ist offenkundig nicht mehr stark genug, um Krisen zu regeln. Wir brauchen eine solidarische und nachhaltige Weltordnung, sonst treiben wir auf Katastrophen zu. Wir müssen also vieles in unserer Gesellschaft grundlegend ändern und international handlungsfähige Steuerungsorgane schaffen. Wir haben derzeit die Wahl zwischen drei politischen Wegen: Erstens Abgrenzung und Ausgrenzung, mit Mauern und Menschenfeindlichkeit und rückwärtsgewandten Reinheitsfantasien über Identität und Leitkultur. Das ist der Populismus. Zweitens Weiterbasteln und sehen, wie lange man die Maschine am Laufen halten kann. Das ist Merkel. Drittens ein Umbau hin zu Solidarität und Nachhaltigkeit, und das erfordert innergesellschaftlichen und internationalen Ausgleich und internationale Akteure. Wir sehen, für diesen dritten Weg haben wir ein paar Akteure, aber die sind meist verzagt, und es gibt kaum Entwürfe außer dem, was die LINKE entwickelt hat. Aber wir brauchen einen gemeinsamen Entwurf, der auch Sozialdemokratie und Grüne und Piraten und die Millionen Hilfsbereiter zusammenführt und den Menschen den neuen Weg weist. Erst dann wird der Spuk des Populismus verfliegen.

Das vollständige Interview gibt es hier.