20 Jahre ohne Gerechtigkeit – Linke fordert Aufklärung zum Tod von Oury Jalloh
Zum 20. Todestag von Oury Jalloh erklären die Landesvorsitzenden Janina Böttger und Hendrik Lange:
Am 7. Januar 2025 jährt sich der Tod von Oury Jalloh zum zwanzigsten Mal. Oury Jalloh wurde am 7. Januar 2005 in Gewahrsam genommen und verbrannte wenige Stunden später in einer Zelle des Polizeireviers Dessau. Bis heute gibt es weder Aufklärung, wie ein Mensch unter polizeilicher Aufsicht zu Tode kommen konnte, noch Gerechtigkeit. Viele Fragen zum Tod von Oury Jalloh, einem möglichen rassistischen Hintergrund und den Verantwortlichkeiten bleiben bis heute ungeklärt.
Die Initiative Oury Jalloh, die Familie und Freunde haben unzählige Gutachten und Dokumentationen in Auftrag gegeben, die erschütternde Details und kritische Fragen in die Öffentlichkeit gebracht haben. Jedoch bleiben darauf bis heute Antworten und Konsequenzen aus.
Die Prozesse wurden eingestellt oder endeten ohne eine hinreichende Klärung des Mordvorwurfs. Ein von der Linken geforderter Untersuchungsausschuss wurde von der Landtagsmehrheit in den vergangenen Jahren immer wieder abgeblockt. Dieser böte doch die Möglichkeit, den Umgang mit dem Fall in den Innen- und Justizbehörden neu aufzurollen und politische Aufklärung zu leisten.
Die Ungereimtheiten zum Tod von Oury Jalloh bleiben enorm. Auch 20 Jahre nach seinem Tod reißt dieser Fall eine große Wunde für die Angehörigen und Freunde, die so nicht abschließen können, aber auch in das Vertrauen in den Staat und die Sicherheitsbehörden, diesen Fall aufzuklären und daraus Konsequenzen zu ziehen.
Die Linke fordert auch weiterhin einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, um politische Aufklärung zu leisten, wo juristische Aufarbeitung stockt.
Als Linke setzen wir uns weiter für Aufklärung ein. Wir danken den Angehörigen von Oury Jalloh und den Engagierten für ihren unermüdlichen Einsatz. Ohne diesen Einsatz hätte die Öffentlichkeit auch nicht von Hans-Jürgen Rose und Mario Bichtemann erfahren, deren Tode ebenfalls ungeklärt sind und mit dem Polizeirevier Dessau im engen Zusammenhang stehen.
Sachsen-Anhalt schuldet Oury Jalloh und den anderen Gerechtigkeit.