DIE LINKE. Sachsen-Anhalt
Newsletter Ein Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bleibt das Ziel.

Zum Ergebnis des ersten Sondierungsgespräches zwischen Vertretern der Gewerkschaft ver.di und den AMEOS-Kliniken erklärt Stefan Gebhardt, Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE. Sachsen-Anhalt: 

»Wir begrüßen diesen längst überfälligen ersten Schritt des Aufeinander-Zugehens. Offensichtlich ist der Druck auf die AMEOS-Kliniken unterdessen so stark, dass wir nun zügig Ergebnisse und eine weitere tariffreie Zone weniger in Sachsen-Anhalt erwarten können. Dieser Teilerfolg ist das Resultat des kollegialen Zusammenhalts der Belegschaft, ihrer Gewerkschaft ver.di und vielfältiger Solidaritätsbekundungen sowie der aktiven Unterstützung der Streikenden vor Ort. 

Wir erwarten von der AMEOS-Geschäftsführung die sofortige Zurücknahme von Kündigungen und Freistellungen, welche im Rahmen des Arbeitskampfes ausgesprochen wurden. 

Der Erzwingungsstreik wird mit dem heutigen Tag für vier Wochen ausgesetzt. Sollte AMEOS nicht bereit sein, auf die Forderung von ver.di und dem Marburger Bund nach einem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes einzugehen, ermutigen wir schon jetzt die Beschäftigten und die Gewerkschaft ihren Streik fortzusetzen. Unsere Solidarität sei ihnen gewiss, denn Gesundheit ist keine Ware.«

Hier haben wir für Euch noch ein paar Fotoimpressionen vom Streik am 5. Februar 2020 in Magdeburg. 

 

Inhaltsverzeichnis

 
  1. Neues aus dem Landesverband und der Landtagsfraktion
  2. Bundestag
  3. Europa
  4. Termine*
 

Neues aus dem Landesverband und der Landtagsfraktion

 

»One Billion Rising« ­­– weltweiter Aktionstag für den täglichen Kampf gegen Gewalt an Frauen

Eva von Angern

 

Zum weltweiten Aktionstag »One Billion Rising« am 14. Februar erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Eva von Angern:

»Jede dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt im sozialen Nahraum1. Der weltweite Aktionstag »One Billion Rising« lädt jedes Jahr am 14. Februar eine Milliarde Frauen dazu ein, raus zu gehen, zu tanzen und sich zu erheben, um das Ende dieser Gewalt zu fordern. »One Billion Rising« hat sich zu einem wichtigen Tag der internationalen Frauensolidarität etabliert. Mit Musik und Tanzdarbietungen soll auf fröhliche und selbstbewusste Art auf das Problem von Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht werden.

Die Fraktion DIE LINKE unterstützt diese Aktionen ausdrücklich. Gewalt gegen Frauen im sozialen Nahraum darf darüber hinaus nicht nur abgelehnt, sondern muss aktiv bekämpft werden. Dafür braucht es ein verlässliches Hilfe- und Schutzsystem, etwa barrierefreie Frauenhäuser. Auch Phänomene wie zunehmende »Hate Speech« gegen Frauen in der digitalen Welt müssen dabei in den Fokus rücken.

»One Billion Rising« ist insofern ein nicht mehr weg zu denkender Beitrag, um auf das Problem Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, dafür zu sensibilisieren und Menschen zu aktivieren. Der Kampf gegen Gewalt an Frauen darf hingegen nicht nur an einem Tag im Jahr geführt werden, sondern täglich und überall dort, wo diese Gewalt auftritt und geschieht.«

1 Godenzi (1996)

 

Bollwerk gegen Rechts oder mit der AfD ins Bett? Die CDU muss ihr Verhältnis zur Demokratie klären.

 

Nach dem Wahleklat in Thüringen kündigt die Bundesvorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, ihren Rückzug von der Parteispitze an. Der CDU-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, Lars-Jörn Zimmer, spricht sich offen für eine Tolerierung einer CDU-Minderheitsregierung durch die AfD nach den kommenden Landtagswahlen 2021 aus. Dazu erklären die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Eva von Angern und die stellvertretende Landesvorsitzende der LINKEN Sachsen-Anhalt, Doreen Hildebrandt:

»Beide Vorgänge legen Zeugnis ab, auf welch gefährlichen Kurs sich die CDU begeben hat. Eklatante Führungsschwäche – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene – lässt es zu, dass sich die CDU mit der rechtsextremen AfD ins Bett zu legen droht. Wenn die Bundesvorsitzende, die sich im Zuge der Ereignisse von Thüringen deutlich von jeglicher Zusammenarbeit mit der AfD distanzierte, nun offensichtlich keinen Rückhalt mehr für ihren Kurs sieht, bleibt die Frage, welche Entwicklung die CDU nach Annegret Kramp-Karrenbauer nimmt. Blickt man gleichzeitig auf die CDU Sachsen-Anhalt, dürfte die fatale Antwort auf der Hand liegen.

Die CDU Sachsen-Anhalt kriegt ihren AfD-Flügel, der den demokratischen Kurs der Partei schon seit langem hintertreibt, nicht in den Griff. Die jüngsten Äußerungen des CDU-Abgeordneten und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Lars-Jörn Zimmer zeigen einmal mehr, das die Kenia-Koalition zur Kulisse wird, hinter der der rechte Flügel der CDU das Bündnis mit den Faschisten vorbereitet. Der Skandal liegt nicht nur in den Positionen Zimmers, sondern in der Abwesenheit einer politischen Führung in der CDU, die diese Leute einfängt, statt deren Umtriebe zu dulden. Diese Führungsschwäche der CDU ist ein Risiko für die Demokratie.«

Weiterlesen
 

Zimmer gefährdet den Tourismus im Land

Wulf Gallert, Stefan Gebhardt

 

Zu den Äußerungen des CDU-Abgeordneten Lars-Jörn Zimmer erklären der  tourismuspolitische Sprecher Wulf Gallert und der Landesvorsitzende der LINKEN Sachsen-Anhalt, Stefan Gebhardt:

»Mit seiner Äußerung, für eine von der AfD tolerierte CDU-Minderheitsregierung offen zu sein, hat der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende und Vorsitzender des Landestourismusverbandes sein politisches Programm offen gelegt. Diese Äußerung setzt die Linie der sogenannten Denkschrift, die das Soziale mit dem Nationalen verbinden will, konsequent fort. Mit einer solchen Wunschoption schürt er Ängste bei all denjenigen im Land, die sich von der AfD bedroht fühlen. Das betrifft Menschen, die in Sachsen-Anhalt leben, genauso wie Fachkräfte oder Touristen, um die sich das Land bemüht.«

Weiterlesen
 
 

Bundestag

 

LINKE macht Umgang von AMEOS mit Betriebsräten zum Thema im Bundestag

Jan Korte

 

Der Arbeitskampf der AMEOS-Beschäftigten in Sachsen-Anhalt um einen Tarifvertrag und der vielfach kritisierte Umgang des Klinik-Konzerns mit den Beschäftigten und Betriebsräten haben den Deutschen Bundestag erreicht. Wie der Erste Parlamentarische Geschäftsführer und anhaltische LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte mitteilt, machte die Linksfraktion den besseren Schutz von Betriebsräten zum Thema der Bundestagssitzung vom 13. Februar.

Wie Korte weiter mitteilt, brachte seine Fraktionskollegin, die gewerkschaftspolitische Sprecherin Jutta Krellmann, in der Plenarsitzung einen Antrag der LINKEN zum besseren Schutz von Betriebsräten vor mitbestimmungsfeindlichen Arbeitgebern ein. So kritisiert die Fraktion, dass Arbeitgeber zunehmend versuchen, die Betriebsratsarbeit zu behindern und die Beschäftigten einzuschüchtern. Als konkretes Negativbeispiel wurde im Bundestag der Klinikkonzern AMEOS genannt, der mehrere Beschäftigte und Betriebsräte in den zurückliegenden Wochen entlassen hat.

So verlangt die Linksfraktion in ihrem Antrag von der Bundesregierung, auf die Bundesländer einzuwirken, um Schwerpunktstaatsanwaltschaften einzurichten, die gegen Unternehmen vorgehen die gegen das Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) und die betriebliche Mitbestimmung ihrer Beschäftigten verstoßen.

Weiterlesen
 

Das Übergangssystem der beruflichen Bildung - Warteschleife oder gewinnbringend?

Birke Bull-Bischoff

 

Der Montag der Sitzungswoche im Bundestag gehört einmal im Monat der Enquetekommission Berufliche Bildung in digitaler Arbeitswelt so auch am Montag dieser Woche. In der Projektgruppe 6 wird die Situation von jungen Menschen mit Benachteiligungserfahrungen in den Blick genommen, geleitet wie kann es anders sein von der LINKEN und ihrer bildungspolitischen Sprecherin Birke Bull-Bischoff.

Das Übergangssystem zum Beispiel das Berufsvorbereitungsjahr, die Maßnahmen von Einstiegsqualifikationen und vieles andere mehr ist ins Gerede gekommen. Und das ist gut so. Ursprünglich gedacht war, junge Leute, die noch nicht ausbildungsreif erschienen, eine Entwicklungschance zu geben, bevor sie in eine Berufsausbildung anfangen. Ein Schulabschluss sollte nachgeholt werden können, die Nähe zu betrieblicher Arbeit sollte sichern, die Berufswahlkompetenz zu stärken. Das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) hat sich diese Übergangsmaßnahmen genauer angesehen. In der Tat: die Chance auf die Einmündung in einer Berufsausbildung erhöht sich, jedoch nur für 50 Prozent der jungen Leute. Sie erhöht sich vor allem dann, wenn sie einen höheren Berufsabschluss nachholen können oder ihre Maßnahme nahe an betrieblicher Arbeit absolvieren. Immer noch zu viele Übergangsmaßnahmen ermöglichen keines von beidem. Dieses Übergangssystem steht in der Kritik zu Recht. Die Frage, die in den kommenden Wochen zu diskutieren wäre, ist: Kann das Übergangssystem reformiert werden, beispielsweise durch mehr Möglichkeiten, den Schulabschluss zu verbessern, durch größere Nähe zur dualen Ausbildung, durch Übergangs- und Anrechnungsmöglichkeiten? Ist das Konstrukt der sogenannten Ausbildungsreife selbst nicht schon eines, das junge Leute auf Nebengleise schickt? Oder muss stattdessen das System der dualen Ausbildung selbst reformiert werden, sodass junge Leute mit Benachteiligungserfahrungen ohne Schulabschluss oder lediglich mit Hauptschulabschluss direkt dort erfolgreich bestehen können. Dazu gehört mehr qualifiziertes Personal, multiprofessionelle Teams auch in der Berufsschule. Dazu gehören Formen wie die assistierte Ausbildung und einiges andere mehr. Die Frage ist auch, welche Unterstützung brauchen Betriebe, die sich dieser Herausforderung stellen und jungen Leuten ohne qualifizierten Abschluss eine Chance geben. Die Debatten werden ganz sicher kontrovers und spannend.

 
 

Europa

 

Thüringenwahl und die Folgen

Martina Michels

 

Die Ergebnisse der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen bestimmten am Mittwoch auch die Flurgespräche im Europaparlament. Was haben sich die Landes-CDU und die Thüringische FDP nur gedacht, sich derart von den Faschisten vorführen zu lassen? Glaubten sie ernsthaft, dass sie mit Dummstellen durch diese widerliche Aktion kommen. An der Spitze der Unverfrorenheit bewegte sich wohl der FDP-Vorsitzende Christian Lindner, der doch ernsthaft von einem „übermannten“ neuen MP Kemmerich sprach, der dann Rollen vorwärts und rückwärts vollführend nun endlich seinen Rücktritt, was ihn noch nicht aus der Geschäftsführung entlässt, erklärte. Inzwischen sind die Medienkommentare europaweit ins Uferlose gewachsen und es ist eine komplexe demokratietheoretische Debatte entstanden. Urgesteine der deutschen FDP, wie Herbert Baum, meldeten sich mit Abscheu und Entsetzen zu Wort. Es wird längst diskutiert, ob man überhaupt von Tabubruch oder Dammbruch sprechen sollte, warum Lindner die Vokabel „übermannt“ nutzte und welchen Schaden diese Wahl im politischen Diskurs hinterlassen hat.

Auf jeden Fall haben sich aus Brüssel nicht nur hochrangige Politikerinnen und Politiker zu Wort gemeldet. Mitglieder der Linken, der Sozialdemokraten und der Grünen protestierten am Donnerstag vor der Thüringer Landesvertretung und machten ähnlich vielen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland ihrer Verärgerung über die politischen Entgleisungen der FDP und der CDU Luft.

 
 

Termine*

 

20. Februar 2020 - 11 Uhr
Landesgeschäftsstelle, Ebendorfer Straße 3, 39108 Magdeburg
Treffen der LAG (Landesarbeitsgemeinschaft) Senioren

2. März 2020 - 14 Uhr
Wahlkreisbüro Matthias Höhn (MdB), Ebendorfer Straße 3, 39108 Magdeburg
»Linkes Café«, Wir laden zum Gespräch mit der Fraktionsvorsitzenden der Stadtratsfraktion DIE LINKE, Jenny Schulz, zu Vorhaben, Zielen und Strategien der Fraktion im Magdeburger Stadtrat alle Interessierte herzlich ein.

14./15. Februar 2020
Jugendherberge Magdeburg, Leiterstraße 10, 39104 Magdeburg 
»Im Osten geht die Sonne auf« Zukunftswerkstatt für die 3. Generation Ostdeutschland Anmeldung erforderlich

16. März 2020 - 18 Uhr
Landesgeschäftsstelle, Ebendorfer Straße 3, 39108 Magdeburg
Landesvorstandssitzung

20. März 2020 - 15.30 Uhr
Unternehmensberatung Stobinski, Maybachstr. 1, Halle (Saale)
Treffen der Frauenarbeitsgemeinschaft LISA

Weitere Termine findet ihr auf unserer Internetseite.

* Änderungen vorbehalten

 
 

Impressum

DIE LINKE. Landesverband Sachsen-Anhalt
Ebendorfer Str. 3
39108 Magdeburg
Telefon: 0391 732 48 40
Fax: 0391 732 48 48
lgst@dielinke-lsa.de

Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten wollen, können Sie sich hier austragen: Newsletter abbestellen