Zu sexualisierter Gewalt nicht schweigen

Eva von Angern

Zum heutigen Aktionstag zur Kampagne »One Billion Rising« erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin Eva von Angern:

Zum heutigen Aktionstag zur Kampagne »One Billion Rising« erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin Eva von Angern:

Heute, wie inzwischen jedes Jahr am 14. Februar, setzen Menschen in Sachsen-Anhalt, deutschland- und weltweit wieder ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Auf öffentlichen Plätzen tanzend zeigen sie Solidarität mit den von Gewalt Betroffenen und machen deutlich: Niemand muss sich dafür schämen, vergewaltigt oder belästigt worden zu sein, vor allem aber darf man dazu nicht schweigen. Nicht zuletzt vor dem Ausmaß der #MeeToo-Debatte, in deren Rahmen in den vergangenen Monaten zahlreiche Schauspielerinnen und andere Frauen unter dem entsprechenden Hashtag öffentlich machten, dass sie sexualisierte Gewalt erlitten haben, ist das Thema aktueller denn je.

Die Dunkelziffer ist nach wie vor hoch. Immer noch gehen geschätzt zwei Drittel der Opfer nicht zur Polizei oder suchen eine Hilfseinrichtung auf. Doch Opfer von Gewalt und Belästigung sind nicht allein. Betroffene Frauen sind aufgerufen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie brauchen Unterstützung - sowohl im persönlichen sozialen Umfeld als auch professionell.

Die Kampagne »One Billion Rising« wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Eine Milliarde (englisch Billion) bezieht sich auf eine UN-Statistik, der zufolge eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder Opfer von schwerer Körperverletzung wird. Ähnliche Zahlen gelten für Deutschland. Dem Aufruf folgend tanzten am 14. Februar 2013 erstmals Menschen auf öffentlichen Plätzen als Protest gegen Gewalt. Seitdem findet die weltweite Aktion immer am 14. Februar statt.

Solange es das Problem sexualisierter Gewalt gibt, ist es notwendig und wichtig, dass Menschen dagegen aufstehen und ihre Kraft und Solidarität demonstrieren.