UPS am Flughafen Leipzig/Halle – wirklich eine gute Idee?

Zum Werben Verkehrsminister Webels um den Logistiker UPS bemerkt der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Frank Hoffmann:

Zum Werben Verkehrsminister Webels um den Logistiker UPS bemerkt der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Frank Hoffmann:

„Minister Webel hat bei seinem Bemühen, den Logistiker UPS für den Flughafen Leipzig/Halle zu interessieren, hoffentlich im Blick, dass dort das Thema der Senkung der Nachtflugintensität und der Eindämmung des Fluglärms durch eine Reihe von Bürgerinitiativen ganz aktuell auf der Tagesordnung steht.

Das Unternehmen DHL ist hier schon jetzt mit einer relativ hohen Taktung gerade auch nächtlicher Landungen und Starts präsent, ein russischer Logistiker steht in den Startlöchern. Da darf man bei der Planung der Anflug- und Abflugschleifen gespannt sein, welche Wohngebiete von einer Zunahme des nächtlichen Fluglärms betroffen sein könnten. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die zulässigen Fluglärmobergrenzwerte in Deutschland höher sind, als in der EU. Nicht ohne Grund ist der Flughafen Leipzig/Halle eines von drei Schwerpunktdrehkreuzen des weltweit agierenden Unternehmens DHL, wo die Geschäftsleitung sich beharrlich gegen ein Nachtflugverbot verwahrt. Die Flughäfen der alten Länder haben dieses Nachtflugverbot oder eine deutliche Einschränkung der Nachtflüge schon umgesetzt oder stehen vor solchen Entscheidungen. Das Argument Arbeitsplätze zu schaffen, kann nicht dafür herhalten, Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung des Umlandes unberücksichtigt zu lassen.

Abgesehen davon dürfte interessant sein, wie DHL auf die so entstehende neue Wettbewerbssituation reagiert.

Gänzlich aus dem Blickwinkel verschwunden scheint die Frage, wann sich der vermeintliche nur zivile Charakter des Flughafens Leipzig/Halle ändert, zumal die Anfrage der Fraktion DIE LINKE nach der Sicherheitseinstufung des Flughafens im Landtag von Sachsen nicht transparent beantwortet wurde. Angesichts der jetzt schon hohen Bedeutung des Flughafens als Logistikstandort - auch hinsichtlich militärisch relevanter Transporte - gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Sicherheitsrisiko aus einer unter Verschluss gehaltenen Sicherheitsanalyse des Landeskriminalamts Sachsen, auch als terroristisches Ziel.

DIE LINKE fordert die Landesregierung auf, den zuständigen Ausschuss wie auch die Öffentlichkeit detailliert über ihre Pläne zu informieren und die aufgeworfenen Fragen klar zu beantworten.

Im Übrigen bleibt es dabei: DIE LINKE lehnt jegliche militärische Nutzung des Flughafens Leipzig/Halle ab.“