Traditionelle Rote Nelken zum Frauentag

Die Fraktionen der Partei DIE LINKE in den Stadträten von Haldenleben und Wolmirstedt werden am 8. März wieder viele Frauen glücklich machen

Gedanken zum 8. März  

Männer der Fraktionen  DIE LINKE im Stadtrat Haldensleben und Wolmirstedt werden an diesem 8. März die Frauen wieder auf der Straße begrüßen und ihnen mit der inzwischen traditionellen Roten Nelke viel Glück wünschen.  

Doch welchen Stellenwert hat der 8. März in unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert?

Unstrittig ist der Ursprung des Internationalen Frauentages. Clara Zetkin brachte 1910 auf der Internationalen sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen den Antrag ein, einen internationalen Frauentag ins Leben zu rufen. 1921 beschloss die 2. Internationale Konferenz der Kommunistinnen in Moskau, künftig einheitlich in allen Ländern den 8. März als internationalen Frauentag zu begehen. 1975, im internationalen Jahr der Frau, wurde dieser Tag in den UNO-Kalender der jährlich zu begehenden bedeutenden Tage aufgenommen.  

Wie wir den Frauentag in der DDR begingen, ist in unserer Region allgemein bekannt.

Auch in den alten Bundesländern gedachten  Frau und Mann dem Frauentag am 8. März trotz des außerdem bestehenden Muttertages.  

Mit dem Entstehen der »Neuen Frauenbewegung« in den 70zigern wurde der 8. März dort neu belebt, und die Frauenarbeit in den Gewerkschaften und Parteien erlebte einen Aufschwung. Auf zahlreichen Demonstrationen und Veranstaltungen wurden fast alle Themen angesprochen, die die Frauenbewegung beschäftigen und die die Aufrufe und Appelle zum Internationalen Frauentag bis heute prägen: Gesundheitssituation von Frauen und ihre Sexualität, Gewalt gegen Frauen, die Situation von Frauen in Forschung, Lehre und Beruf, Gleicher Lohn, Frauen in der Kultur, Frieden, § 218 , die Situation lesbischer Frauen usw.In den 80er Jahren wurden Frauen- und Friedenspolitik verknüpft.

Zum Internationalen Frauentag 1980 rief die »Abteilung Frauen« des DGB die Gewerkschafterinnen auf, ihre frauenpolitischen Forderungen öffentlich zu machen. Es entstanden aber innergewerkschaftliche Konflikte, da die Spitzenvertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes den Internationalen Frauentag nicht anerkennen wollten, weil es sich um einen »sozialistischen Kampftag« handele.

Am Internationalen Frauentag 1986 traten 20 Organisationen für die Streichung des § 218 (Einschränkung der legalen Abtreibung) ein. Zum ersten Mal, am 75. »Geburtstag« des Internationalen Frauentages, sendeten alle ARD-Rundfunkanstalten zusammen vier Stunden Frauentagsprogramm, mit Ausnahme von Bayern.Heute, 18 Jahre nach der Wiedervereinigung, ist der Elan des ostdeutschen Frauenaufbruchs der Wendezeit verflogen.

Die »Neue Frauenbewegung« hat sich in Frauenprojekten, den feministischen Wissenschaften, kommunalen Frauenbüros und zahlreichen anderen Strukturen institutionalisiert. Größere Demonstrationen hat es seit vielen Jahren am 8. März in der Bundesrepublik nicht mehr gegeben. Der Kampftag ist zu einem Veranstaltungstag geworden, hat sich von der Straße zurückgezogen in die Säle