Prekäre Beschäftigung ist vor allem weiblich

Morgen jährt sich der Internationale Frauentag nunmehr zum 100. Mal. Aus diesem Anlass erklärt die stellv. Fraktionsvorsitzende Birke Bull:

"Die weitere Ausdehnung von prekärer Beschäftigung bundesweit - wie auch in Sachsen-Anhalt - wird vor allem für Frauen zu einem zunehmenden Problem. Die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern sind nach wie vor markant: Im produzierenden Gewerbe verdienen Frauen fast 400 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. In vielen Branchen, in denen typischer Weise Frauen beschäftigt sind, wird ein Stundenlohn von teilweise weit unter 7.50 Euro gezahlt. So beträgt z.B. der Stundenlohn einer Friseurin nach Angaben des MW-Tarifregisters Sachsen-Anhalt 3.83Euro.

Auch der Anteil an Teilzeitbeschäftigten ist bei Frauen ungleich höher als bei Männern. Exemplarisch dafür sind lediglich 13 % der ErzieherInnen in den Kitas, die in Sachsen-Anhalt vollbeschäftigt sind - eine Folge der Einschränkung des Rechtsanspruches für Kinder arbeitsloser Eltern durch CDU, FDP und SPD.

Auch die Armutsgefährdung von Frauen ist deutlich höher als die der Männer: 60 % der Alleinerziehenden - zu fast 90 % Frauen - sind auf Hartz IV angewiesen.
All das macht deutlich: Ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn, ein Vergabegesetz für Sachsen-Anhalt und aus beschäftigungspolitischer Perspektive auch die Wiedereinführung des Ganztagsanspruches für Kita-Plätze wären sinnvolle und vor allem überfällige Maßnahmen, die vor allem Frauen zu Gute kämen.

DIE LINKE.Fraktion in Sachsen-Anhalt spricht sich mit Blick auf die politischen Vorhaben der Mütter des Internationalen Frauentag einmal mehr genau für diese politischen Vorhaben aus. Realistisch sind sie nur mit uns."

Magdeburg, 7. März 2011