PISA – aus Testergebnissen allein werden Schulen noch nicht besser

Zur jüngsten PISA-Studie erklärt Birke Bull, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion:

Zur jüngsten PISA-Studie erklärt Birke Bull, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion:

Es ist erfreulich, dass die Schülerinnen und Schüler in Deutschland sich beim PISA-Test verbessern konnten. Dennoch ist das Ergebnis kein Grund, sich zurückzulehnen.

So wichtig internationale Vergleichsstudien für die Beurteilung der Bildungsqualität in einem Land auch sind, sie bergen auch Gefahren. Aus Testergebnissen allein werden Schulen noch nicht besser. Und: Die immer wiederkehrenden Vergleichstests prägen insgeheim Lernstil und Lehrplan. Bildung ist mehr, als gut geübt PISA-Fragen beantworten zu können.

Hinzu kommt, dass auch die Verbesserungen bei der jüngsten PISA-Erhebung nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass der Bildungserfolg nach wie vor auch in Sachsen-Anhalt höchst unterschiedlich verteilt ist. Während sich bei Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, wie auch bei leistungsstarken Sekundarschülerinnen und Sekundarschülern durchaus positive Entwicklungen feststellen lassen, bleibt der Anteil der Hauptschülerinnen und Hauptschüler und der Anteil jener, die die Schule ohne Abschluss verlassen, hoch.

Problematisch scheint auch, dass Mädchen für Mathematik nicht so angesprochen werden können wie die deutlich besser abschneidenden Jungen. Die Genderperspektive auf die Arbeit an Schulen - und darüber hinaus - ist keineswegs überflüssig geworden.

Die jüngsten PISA-Ergebnisse sind also Grund genug für DIE LINKE, den Finger weiter auf Bildungsgerechtigkeit zu legen und die Forderungen zu erheben, mehr zu tun, um den Bildungserfolg von der sozialen Lage der Kinder und Jugendlichen zu entkoppeln sowie die Gleichstellung der Geschlechter voranzubringen. 

Dazu braucht es unter anderem Schulsozialarbeit, attraktive Ganztagsangebote in größerer Zahl und weitere Fortschritte beim Aufbau eines inklusiven Bildungswesens.“

Magdeburg, 3. Dezember 2013