Perspektive der Integrationsklassen an Grundschulen unklar. DIE LINKE fordert: Erfolgreiche Arbeit dieser Grundschulen fortsetzen und ausbauen! Kein Rückfall in Einzelintegration mit spärlichen Ressourcen.

Nach zahlreichen Arbeitsbesuchen an Grundschulen, die am Modellversuch „Grundschulen mit Integrationsklassen“ teilnahmen, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion:

Nach zahlreichen Arbeitsbesuchen an Grundschulen, die am Modellversuch „Grundschulen mit Integrationsklassen“ teilnahmen, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion:

„Das Land hat in den Schuljahren 2009 / 2010 und 2010 / 2011 den Modellversuch Grundschulen mit Integrationsklassen durchgeführt, an dem 22 Grundschulen teilnahmen.
Ich habe gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt eine Reihe dieser Grundschulen besucht, um Probleme und Erfahrungen der Lehrerinnen und Lehrer pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Schulleitungen kennen zu lernen. Neben verschiedenen kritischen Hinweisen und Schwierigkeiten gab es eine breite grundsätzliche Zustimmung zu dem Ansatz, Kinder mit und ohne Behinderungen und Benachteiligungen gemeinsam lernen zu lassen, und zum Teil beachtliche Erfolge auf diesem Weg.

Um so bedauerlicher ist es für uns, dass noch vor einigen Wochen die Perspektiven dieser Arbeit im kommenden Schuljahr noch unklar waren.

Wir fordern die Landesregierung auf, die wissenschaftliche Begleitung des Modellversuchs rasch auszuwerten und aus den Ergebnisse Schlussfolgerungen für das gesamte Schulwesen in Sachsen-Anhalt zu ziehen.

Die geschaffenen Bedingungen für inklusive Bildung an den Modellschulen dürfen nicht mit dem ersten Schultag des neuen Schuljahres einfach wegbrechen! Gleichzeitig müssen die Personalprobleme an einigen Förderschulen ernstgenommen und schrittweise gelöst werden.

Integrative Angebote und ein inklusives Bildungsverständnis sollten nicht nach der Grundschule enden.
An Sekundarschulen, Gesamtschulen und Gymnasien muss der gemeinsame Bildungsweg von Kindern mit und ohne Behinderungen fortgesetzt werden können, wenn Kinder und Eltern dies wünschen.
Das verlangt personelle Voraussetzungen, Fortbildungsangebote und vor allem auch einen Prozess des Umdenkens und Lernens in den Kollegien.
Der Modellversuch an den Grundschulen hat – bei allen Kritiken, die auch hier erhoben werden – gezeigt, was tragfähige Grundlagen für ein solches Vorhaben sein können.

Die Fraktion DIE LINKE setzt sich nachdrücklich dafür ein, Zug um Zug aber zielstrebig die Voraussetzungen für ein inklusives Schulwesen auszubauen und deutlich zu verbessern.

Inklusion darf nicht zu einem Synonym für Personalreduzierung oder extreme Lehrerbelastung verkommen. Ohne Engagement und Mühen aller Beteiligter wird es aber auch hier keine Fortschritte geben.“