Niemals vergessen!

Janina Böttger, Eva von Angern

Am 9. November und in der Nacht zum 10. November 1938 bricht sich gewaltsam Bahn, was in der Folge im größten Menschheitsverbrechen mündet. Organisierte Truppen der NSDAP und der SA setzen Synagogen und jüdische Geschäftshäuser in Brand, tausende Jüdinnen und Juden werden verhaftet oder getötet.

Anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome betont Janina Böttger, Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE: „Synagogen, Wohnungen und Geschäfte gingen in Flammen auf und Hass zersetzte Menschlichkeit. Es ist ein Tag, der uns vor Augen führt, zu welch abscheulichen Verbrechen Menschen fähig sind. Es ist ein Tag der Mahnung, der uns stets begleitet und verpflichtet, nie wieder zuzulassen, dass Menschen diskriminiert, terrorisiert oder ausgegrenzt werden. Es geht darum, das Erinnern und das Wissen über die NS-Verbrechen weiterzugeben: an kommende Generationen, aber nicht nur an die. Auch wir können noch viel erfahren!“

Eva von Angern, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt, kommentiert: „Die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur dürfen nicht vergessen werden. Wir Linke werden nicht müde, an ihre Namen und persönlichen Schicksale zu erinnern. Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem der Nationalsozialismus kroch. Antisemitische, völkische, rassistische, frauenfeindliche, homophobe, nationalistische und antidemokratische Ideologien sind auch heute noch weitverbreitet und eine große Gefahr für unsere freiheitliche Grundordnung. Die Fraktion DIE LINKE steht gegen jede Form von Rechtsextremismus und Rassismus!“

Anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome laden das Stadtarchiv Dessau-Roßlau, die Musikschule „Kurt Weill“, das AJZ Dessau und der Stadtverband DIE LINKE. Dessau-Roßlau zur traditionellen Veranstaltung „Lieder gegen das Vergessen“ in die Marienkirche um 17 Uhr ein, an welcher auch die Landesvorsitzende Janina Böttger teilnimmt.

Das diesjährige Programm trägt den Titel „Von Dessau-Roßlau in den Wartesaal des Todes – ein Programm zur Erinnerung an die in das Ghetto Theresienstadt Deportierten“. Vor 80 Jahren, am 18. November 1942, deportierten die NS-Verfolgungsbehörden siebzehn zumeist betagte Männer und Frauen aus Dessau-Roßlau in das Ghetto Theresienstadt. Im Januar 1944 wurden eine weitere Frau und ein Mann dorthin gezwungen. Von den neunzehn nach Theresienstadt Deportierten überlebten nur zwei Frauen die Shoah. Alle anderen erlagen entweder den unmenschlichen Bedingungen in Theresienstadt oder wurden von dort in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt.

Anhand bekannter und neu erschlossener Quellen erzählt das Programm vom Leben und Wirken Betroffener sowie der Verfolgung, der sie ausgesetzt waren. Im Zusammenspiel von Texten, Liedern, Musikstücken und Gedichten wird in besonderer Weise an die Opfer der Shoah aus Dessau-Roßlau erinnert.