Nein zu Gewalt an Frauen!

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25.

November erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion

Birke Bull:


"In einer 2004 durchgeführten Studie gaben 40 Prozent der befragten
Frauen an, schon mindestens einmal körperliche oder sexuelle Gewalt oder
sogar beides seit ihrem 16. Lebensjahr erlebt zu haben. Jedes Jahr
kommen in Deutschland 45.000 Frauen und ihre Kinder in eines der 320
Frauenhäuser, um Schutz vor ihren gewalttätigen Männern zu suchen. Zwei
Millionen Mädchen zwischen 5 und 15 Jahren gelangen jährlich weltweit
auf den kommerziellen Sexmarkt. Nach Schätzungen wird in jeder dritten
Partnerschaft Gewalt ausgeübt. Das Statistische Bundesamt geht davon
aus, dass jährlich rund vier Millionen Frauen in der Bundesrepublik mit
körperlicher und sexueller Gewalt konfrontiert werden. Etwa jede fünfte
Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben sexuell
missbraucht oder vergewaltigt.

Was die Statistik schwer darstellen kann, sind die vielen
Einzelschicksale betroffener Frauen und Mädchen. Gewalt an Frauen hat
viele Gesichter: Verletzung des Rechts auf Selbstbestimmung, körperliche
und seelische Schikane, Ausbeutung, Demütigung und Diskriminierung.
Frauen erleben die Gewalt zu Hause und in ihrem sozialen Umfeld, am
Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben. Viele Gewalttaten gegen Frauen
kommen nicht zur Anzeige, weil sich die Opfer schämen oder die Schuld
bei sich suchen.

Aufklärung, Prävention, das Vorhalten entsprechender Schutznetzwerke,
Infrastrukturen und Beratungsangebote ebenso wie Projekte der Jungen-,
Männer- und Väterarbeit sind wichtiger denn je und nicht umsonst zu
haben, auch daran sollte der Gedenktag erinnern. "

Magdeburg, 24. November 2011