Lehrkräftesituation vor neuem Schuljahr – Alle Jahre wieder

Zu Meldungen, die die MZ aus dem Landesschulamt heute über die Lehrkräftesituation vor dem neuen Schuljahr veröffentlicht, erklärt Birke Bull, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion:

„Zu den Meldungen, die die MZ aus dem Landesschulamt heute über die Lehrkräftesituation vor dem neuen Schuljahr veröffentlicht, muss man leider sagen: Alle Jahre wieder!

Dass zahlreiche Lehrerinnen und Lehrern heute noch nicht wissen, an welcher Schule sie den Start ins bald beginnende Schuljahr mitgestalten, ruft seit Langem Kritik hervor. Dass die Ausschreibungen für die Vertretungsreserve und die Lehrkräfte für den Unterricht mit Migrantinnen und Migranten noch nicht zu den geplanten Einstellungen führten, bestätigt unsere Befürchtungen.

Im Grunde sind all das Probleme der verfehlten Personalpolitik der Landesregierung. Kurzfristiges „Nachsteuern“ bei erheblichen Personalbedarfen ist mit hohen Risiken behaftet. Der Erfolg steht immer mehr in Frage, da der Lehrerarbeitsmarkt nicht für alle Regionen und Fächer satt gefüllt ist.

Das Ziel der Fraktion DIE LINKE bleibt deshalb, eine stabile Personalausstattung mit ca. 14.300 Vollzeitstellen zu sichern, wie wir es in den Beratungen zum Doppelhaushalt 2015 / 2016 gefordert haben. Rechtzeitig – und auf „rechtzeitig“ kommt es an – ist dafür zu sorgen, dass ausscheidende Kolleginnen und Kollegen ersetzt werden können. Eigentlich ist das gar nicht so schwer zu planen, da in den nächsten Jahren die Schülerzahlen teilweise leicht steigen und im Ganzen ein relativ konstanter Bedarf besteht – nur von den abenteuerlichen Personalabbauzielen muss man sich endlich verabschieden.

Angesichts des zusätzlichen Personalbedarfs für eine wachsende Zahl von Migrantinnen und Migranten müssen auch neue Wege beschritten werden. 

In den Gesamtzusammenhang gehört, Lehrkräften, die ihr Lehrerstudium im Ausland erfolgreich absolviert haben, den Weg in den Schuldienst in Sachsen-Anhalt besser zu öffnen als bisher.“

Magdeburg, 20. August 2015