Landesregierung verspielt mit ihrer Personalpolitik Plus im Bildungsbereich

Zum gerade erschienenen Bildungsmonitor 2011 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erklärt Matthias Höhn:

Zum gerade erschienenen Bildungsmonitor 2011 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erklärt Matthias Höhn:

„Ganz gleich wie man zur Seriosität des Bildungsmonitors der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft steht, Sachsen-Anhalt bewegt sich bestenfalls im Mittelfeld, andere haben in der letzten Zeit mehr Dynamik gezeigt. Nach wie vor - so wertet es auch der Bildungsmonitor – ist Bildungsarmut ein zentrales Problem in Deutschland. DIE LINKE bleibt dabei: Wenn sich die soziale Schieflage in der Gesellschaft weiter verschärft, werden damit Bildungschancen für die „unteren“ Schichten abgeschnitten. Hier muss gerade in Sachsen-Anhalt entschiedener gegengesteuert werden. Prekäre Arbeitsverhältnisse in großer Zahl, ein breiter Niedriglohnsektor und Dauerarbeitslosigkeit auf hohem Niveau wirken auch auf den Bildungszugang der Kinder.

Ein Plus in Sachsen-Anhalt ist zweifellos die im Bundesvergleich günstige Personalausstattung im allgemeinen Schulbereich. Die Landesregierung ist mit ihrer Personalpolitik, die einen rigiden Stellenabbau im öffentlichen Dienst und damit auch im Lehrerbereich bis 2020 vorsieht, gerade dabei, diesen Vorteil zu verspielen. An den Hochschulen besteht er schon nicht mehr.
Diese Personalpolitik darf so nicht weiter verfolgt, der Einstellungskorridor und die Ausbildungskapazitäten in der Zweiten Ausbildungsphase (Staatliche Seminare) müssen erhöht werden, um einem drohenden Lehrkräftemangel wegen der beachtlichen Altersabgänge in diesem Bereich vorzubauen und die Altersstruktur der Lehrerschaft zu verbessern.

Auch wenn das Angebot an Ganztagsplätzen in Kindereinrichtungen und Schulen seit 2000 gewachsen ist, bleibt noch viel zu tun. Gerade im Sekundarschulbereich muss die Zahl der Ganztagsschulen wachsen. DIE LINKE sieht hierin einen wichtigen Weg, Bildungsgerechtigkeit herzustellen und Nachteilsausgleiche zu gewähren. Unsere Forderung ist es, schrittweise an allen Sekundarschulen Ganztagsangebote vorzuhalten.

Die von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bemängelte „Inputeffizienz“ – unter dieser Rubrik wird u.a. die Investitionsquote im Bildungsbereich bewertet – zeigt auch aus der Sicht dieser Analyse: die Finanzkraft der Kommunen, die Träger der allermeisten Schulen in Sachsen-Anhalt sind, ist mehr als unzureichend. Die Kommunen sind hier nicht aus Bildungsfeindlichkeit schwach bei den Ausgaben, ihnen fehlen einfach Spielräume. Der derzeitige Kurs der Finanzpolitik in Sachsen-Anhalt, die Kommunen noch weiter auszubluten, weist auch bildungspolitisch in die falsche Richtung.“