Koalition verschließt weiter die Augen vor den Realitäten an den Schulen in Sachsen-Anhalt

Der Bildungsexperte der Fraktion Matthias Höhn erklärt nach der Debatte um den Antrag seiner Fraktion „Personalentwicklung und Schulentwicklungsplanung in Übereinstimmung bringen“:

Der Bildungsexperte der Fraktion Matthias Höhn erklärt nach der Debatte um den Antrag seiner Fraktion „Personalentwicklung und Schulentwicklungsplanung in Übereinstimmung bringen“:

"Die Debatte hat gezeigt, dass weder die Landesregierung noch die Koalition bereit ist, die notwendigen Schritte zu tun, um die Schulen künftig mit einer ausreichenden Zahl von Lehrerinnen und Lehrern auszustatten. 

Vielmehr wollen Sie die Schulträger und die Träger der Schulentwicklungsplanung in der trügerischen Sicherheit wiegen, dass eine Schule, die im Kreis oder der Gemeinde unterhalten wird, weil sie nach Schulentwicklungsplanverordnung bestandsfähig ist, auch 2019 noch genügend Lehrkräfte zur Verfügung hätte. Dafür gibt es aber in Wirklichkeit keinerlei Garantie. Gleiches Schulnetz, gleichbleibende oder leicht wachsende Schülerzahl, damit weitgehend gleiche Klassenstärken aber Tausend bis zweieinhalb Tausend weniger Lehrkräfte, das ist keine ausgewogene Balance sondern ein fahrlässiger Kurs. Nicht wer diesen Kurs in Frage stellt, handelt fahrlässig, sondern wer ihn verfolgen will.
Schulentwicklungsplanverordnung und Personalentwicklungskonzept müssen sich ergänzen und nicht wie derzeit widersprechen. Die Fraktion DIE LINKE fordert, dass dieser Widerspruch endlich aufgelöst wird.

Erneut aber schweigen dazu Regierung und Koalitionsfraktionen. Sie bemänteln oder decken mit blumigen Bildern die Probleme zu. Kultusminister und Koalitionsfraktionen lassen bewusst im Nebel, was passieren muss, wenn weiter diese Ungleichgewichte das Schulwesen in Sachsen-Anhalt prägen. Zu dieser schulpolitischen Frage erklärt nur das Finanzministerium in bemerkenswerter Offenheit: Kürzung der Stundentafel, Reduzierung auch sinnvoller Anrechnungsstunden für Lehrkräfte bis nur der „blanke“ Unterricht übrigbleibt und Erhöhung der Lehrerarbeitszeit. Selbst dann droht noch erheblicher Unterrichtsausfall, weil fast alle Reserven aus dem System heraus wären. Von neuen Aufgaben wie inklusive Entwicklung des Bildungswesens und Ausbau der Ganztagsschulen gar nicht zu sprechen.

Die Fraktion DIE LINKE lehnt einen solchen radikalen Bildungsabbau nachdrücklich ab! Wir brauchen mehr und bessere Bildung an den allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen nicht weniger."

Magdeburg, 12. Juli 2013