Kitas als Bildungseinrichtungen weiter stärken

Eva von Angern, Monika Hohmann

Zum Ländermonitor frühkindliche Bildung der Bertelsmann-Stiftung erklären die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Eva von Angern und die kinder- und familienpolitische Sprecherin Monika Hohmann:

Zum Ländermonitor frühkindliche Bildung der Bertelsmann-Stiftung erklären die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Eva von Angern und die kinder- und familienpolitische Sprecherin Monika Hohmann:

»Kitas sind die ersten institutionellen Bildungsangebote für Kinder. Sie müssen qualitativ weiterentwickelt und auskömmlich finanziert werden. Es ist richtig, dass sich vor dem Hintergrund des anstehenden Gute-Kita-Gesetzes eine besondere Finanzierungsverantwortung des Bundes in denjenigen Ländern ergeben wird, in denen hohe Betreuungsquoten existieren. Die Mittel nach der Anzahl der betreuten Kinder zu verteilen, ist daher vernünftig. Auch darf sich der Bund nach 2022 nicht aus der Finanzierungsverantwortung stehlen.

Handlungsbedarf ergibt sich ebenfalls bei der Freistellungszeit für Kita-Leitungen. Sachsen-Anhalt rangiert hier mit durchschnittlich 1,6 Stunden pro Woche im schlechtesten Drittel. Die Fraktion DIE LINKE hat dazu ebenfalls Vorschläge unterbreitet.

Die Aussage der Bertelsmann-Stiftung, dass die Qualität der Kitas unter der Beitragsfreiheit leidet, verengt den Fokus zu sehr auf die Finanzierungsfrage. Beides, eine hohe Qualität und Beitragsfreiheit zu schaffen, ist wichtig und auch schrittweise erreichbar. 

Beitragsfreiheit an sich kann auch ein Qualitätsmerkmal sein, da diese insbesondere finanziell schlechter ausgestatteten Familien einen leichteren Zugang zu frühkindlicher Bildung verschafft. Statt mit einer, wie von der Bertelsmann-Stiftung vorgeschlagenen, neuen Bedürftigkeitsgrenze (Armutsrisikogrenze) neue bürokratische Hürden in der Umsetzung zu schaffen, favorisiert die Fraktion DIE LINKE die schrittweise Einführung der Beitragsfreiheit als geeignetere Form der Armutsprävention. Dazu gehört auch, kostenfreie Mittagsversorgung in den Kitas zu schaffen.«