Gemeinschaftsschule kommt als sehr kleines Projekt daher

Die im Kultusministerium entworfenen Ideen für eine Gemeinschaftsschule sind nicht neu. Vieles davon ist schon jetzt grundsätzlich möglich – vor allem an Sekundarschulen.

Bereits jetzt gibt es gute Erfahrungen mit dem Konzept Produktives Lernen.
Bereits jetzt können an der Sekundarschule unterschiedliche Abschlüsse erworben werden.
Bereits jetzt haben sich Sekundarschulen auf den Weg gemacht, SchülerInnen an Sekundarschulen besser auf den Erwerb des Abiturs vorzubereiten – z.B. durch intensive Kooperation mit Fachgymnasien und binnendifferenzierte Leistungsförderung.

Neu und unterstützenswert ist es, den Sekundarschulen den Weg zum Abitur über die 10.Klasse hinaus zu ermöglichen.
Neu und unterstützenswert ist auch der Vorschlag, das Sitzenbleiben abzuschaffen.

All das ist richtig und notwendig. Nur - einer neuen Schulform bedarf es dafür jedenfalls nicht. Der Kern der Gemeinschaftsschulen ist es, Kinder länger gemeinsam lernen zu lassen. Das genau bleibt der Entwurf des Kultusministeriums schuldig.

Magdeburg, 21. Dezember 2011

Birke Bull
bildungspolitische Sprecherin