Ganztagsbetreuung für alle Kinder mit Verbesserung der Qualität der Kinderbetreuung verbinden

Zu den Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD zum Thema Kinderbetreuung erklärt die Abgeordnete Eva von Angern:

„Es ist schon bemerkenswert, dass nunmehr 8 Jahre nach Einführung des Kinderförderungsgesetzes und damit des Halbtagsanspruches für Kinder von erwerbslosen Eltern gerade die Parteien, die diese Ausgrenzung von Kindern bewirkt haben, ein totale Kehrtwende vollzogen haben. Doch auch Politik ist ein lernender Prozess, und es ist gut und richtig, dass die von der LINKEN parlamentarisch wie außerparlamentarisch immer wieder vorgetragen Probleme und eingeforderten Änderungen nun endlich umgesetzt werden sollen.

Die Kita muss allen Kindern offen stehen, weil sie der Einstieg in die Wissensgesellschaft ist und nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern soll.

Fragwürdig jedoch bleibt der Vorstoß der CDU. Natürlich ist die Kostenfreiheit auch für Kindertagesstätten wünschenswert. Dennoch ist unklar, wie die CDU dieses Vorhaben langfristig finanziell sicherstellen will.

Wenn die CDU meint, dass im Landeshaushalt noch weitere Gelder für die frühkindliche Bildung vorhanden sind, sollten diese zu aller erst in die Qualität fließen, namentlich in einen veränderten Personalschlüssel, der in der momentanen Fassung bundesweit von der Bertelsmannstiftung bereits mehrfach als negatives Beispiel angemahnt wurde. Darüber hinaus bedarf es auch größerer Freiräume für ErzieherInnen für die so genannten Vor- und Nachbereitungszeiten.
Wer die Qualität der Kinderbetreuung ernsthaft verbessern will, muss sich vor allem diesen Problemen stellen.“

Magdeburg, 31. März 2011