Auch GEW-Sorgentelefon belegt: Zu wenige Lehrerinnen und Lehrer im aktiven Schuldienst

Der Bildungspolitiker Matthias Höhn erklärt nach der Übergabe der Ergebnisse des Sorgentelefons der GEW an den Ausschuss für Bildung und Kultur und nach den Beratungen dieses Fachausschusses über die Unterrichtsversorgung:

Der Bildungspolitiker Matthias Höhn erklärt nach der Übergabe der Ergebnisse des Sorgentelefons der GEW an den Ausschuss für Bildung und Kultur und nach den Beratungen dieses Fachausschusses über die Unterrichtsversorgung:

„Die erstmals vorgelegte „Regelmäßige Berichterstattung zur Unterrichtsversorgung und zur Personalausstattung der Schulen in Sachsen-Anhalt“ des Kultusministeriums bestätigt die ernsten Defizite, die meine Fraktion bereits in den Beratungen zum Landeshaushalt 2015/16 zur Lehrkräfteausstattung der Schulen thematisiert hat:
Wir haben zu wenig Lehrerinnen und Lehrer im aktiven Schuldienst, trotz steigender Schülerzahlen wird nicht einmal die Unterrichtsversorgung vom Schuljahr 2013/14 erreicht, nicht alle aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen werden durch Neueinstellungen ersetzt.

Stattdessen jagt man einer Schüler-Lehrer-Relations-Zahl nach, die zu erreichen erfordert, dass noch weniger Lehrkräfte an Bord sind. Wer das betreibt, sorgt für Unterrichtsausfall, für die Absenkung von Bildungsqualität durch sogenannte „bedarfsmindernde Maßnahmen“ und erheblich erhöhten Arbeitsdruck auf den immer älter werdenden Lehrerkollegien. Dieser Kurs muss endlich verlassen werden.

Der heute vorgestellte Bericht über die Ergebnisse des „Sorgentelefons“ der GEW gibt den Zahlen ein Gesicht.

Die Landesregierung sollte in Sachen Lehrkräftebedarf und Unterrichtsversorgung mit der Augenauswischerei Schluss machen. Schülerzahlen und Schulstruktur stehen weitgehend fest. Man kann recht genau sagen, wie viel Lehrkräfte gebraucht werden. Und diese Stellen müssen rechtzeitig ausgeschrieben und besetzt werden können. 

Die Fraktion DIE LINKE bleibt bei ihren Forderungen aus den Haushaltsberatungen: Wir brauchen mehr Lehrerstellen und nicht weniger, damit mehr Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden können. Die Zahlen sind bekannt. „Auf Sicht fahren“ und Ausschreibungen zum Abfedern von Notsituationen kurz vor der Sommerpause retten uns nicht. Mit solchen Maßnahmen drohen im kommenden Schuljahr noch mehr Ausfallstunden und noch mehr Abstriche an den Bildungsstandards im Land.“

Magdeburg, 18. Februar 2015