Abwanderung junger Menschen gestiegen

Die Landesregierung antwortete auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Matthias Höhn (Drs. 6/738) zu den Aktivitäten des Ministerpräsidenten und der Landesregierung zur Gewinnung von Fachkräften in anderen Bundesländern. Dazu erklärt der Abgeordnete Matthias Höhn:

„In der vorliegenden Antwort wird deutlich, dass trotz aller Bemühungen der Landesregierung, ihre Aktivitäten zur Fachkräftegewinnung in ein positives Licht zu rücken, am Ende nicht viel mehr als heiße Luft bleibt. Bisher sind keinerlei nennenswert positiven Effekte erkennbar.

Zudem rühmt sich die Landesregierung mit zweifelhaften Statistiken. In ihrer Antwort verweist sie auf den positiven Trend der Wegzüge aus Sachsen-Anhalt vor allem in den jüngeren Altersgruppen. Ein tieferer Blick, auch in andere Statistiken, macht jedoch sehr schnell deutlich, dass es hier um mehr Schein als Sein geht.

2008 lebten in Sachsen-Anhalt 290.806 Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Schon zwei Jahre später waren es nur noch 223.973. Das entspricht einem Rückgang um fast ein Viertel. 2008 verließen laut Antwort der Landesregierung 17.130 Menschen dieser Altersgruppe Sachsen-Anhalt, 2010 waren es 13.802. Damit stieg der Anteil der Weggezogenen innerhalb der Altersgruppe 15-25 Jahre sogar noch an. Der reale Trend ist also negativ.

Vor wenigen Tagen wurde der Doppelhaushalt für die Jahre 2012/13 vom Landtag verabschiedet. Damit wurde die Politik von CDU und SPD, in Sachsen-Anhalt immer weniger Menschen im öffentlichen Dienst, vor allem in Polizei und Schule, auszubilden und einzustellen erneut fortgesetzt. Eine Korrektur dieser strategisch völlig verfehlten Politik wäre wirksamer als jeder Stammtisch der Landesregierung.

Magdeburg, 23. Januar 2012