Tönnies in Weißenfels zum Schutz der Belegschaft und der Menschen in der Region stetig kontrollieren.

Janina Böttcher, Stefan Gebhardt, Stephan Krull
Stefan Gebhardt, LandesvorsitzenderPressePresserklärungen Landesverband

Nach dem erneuten Corona-Ausbruch in einer Schlachtfabrik von Tönnies in Nordrhein-Westfalen fordert DIE LINKE in Sachsen-Anhalt engmaschige Kontrollen der Fabrik in Weißenfels. Die Gewerbeaufsicht, das Gesundheitsamt, das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt sowie der Zoll müssen nun in kurzen Abständen unangekündigt die Einhaltung der Arbeitsschutz- und Hygieneverordnungen sowie den Ausschluss illegaler Beschäftigung streng kontrollieren. Der Arbeitsschutz ist durch technische, räumliche und zeitliche Maßnahmen so zu organisieren, dass die Übertragung des Virus von einem zum anderen Beschäftigten ausgeschlossen wird. Bei Verstößen ist der Betrieb zum Schutz der Beschäftigten und der Menschen der Region zu schließen, um einen Ausbruch von Covid-19 zu verhindern.

»Die Corona-Pandemie zeigt deutlich, dass die Risiken einer möglichen Erkrankung nicht gleich verteilt sind und prekär Beschäftige in der Fleischindustrie besonders gefährdet sind. DIE LINKE. Sachsen-Anhalt fordert daher das Ende ausbeuterischer Werkverträge. Firmen wie Tönnies dürfen sich nicht durch arbeitsrechtliche Tricks aus der Verantwortung für alle Beschäftigten, für deren Entgelte, die korrekte Abführung der Sozialversicherungsbeiträge und die Arbeitsbedingungen stehlen und diese auf Sub-Sub-Unternehmen abwälzen«, so der Landesvorsitzende Stefan Gebhardt. Der Sprecher für Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, Stephan Krull, ergänzt: »Da Tönnies die Arbeiterinnen und Arbeiter aus Rumänien, Bulgarien und anderen Ländern geholt hat, ist das Unternehmen auch für eine menschenwürdige und der Lage angemessene Unterbringung verantwortlich. Zur Wahrung der Privatsphäre, erst recht in der Pandemie, sind den Beschäftigten Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen.«

Weiter fordert DIE LINKE, dass das Arbeitszeitgesetz strikt eingehalten und mindestens der Tariflohn inklusive der Vergütung der Umkleidezeiten bezahlt wird. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU darf von der Firma Tönnies nicht dazu missbraucht werden, die Löhne in der Fleischindustrie zu unterlaufen. Das Tönnies-Geschäftsmodell der Ausbeutung von Mensch und Vieh zugunsten von maximalen Profiten muss, auch im Interesse einer gesunden Ernährung, gestoppt werden. Um erneute Schließungen von Kindergärten und Schulen zu verhindern, sagt Stefan Gebhardt abschließend: »Wir fordern die Regierung und die Behörden auf, bei Tönnies dafür zu sorgen, dass es zu keiner Ausbreitung des Virus durch die Beschäftigten in Weißenfels und in der Umgebung kommen kann.«