Tag des Gedenken 2019

Dieter Bergt

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wurde auf Initiative des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog am 27. Januar seit 1996 als bundesweiter gesetzlich verankerte Gedenktag erklärt. Von den Vereinten Nation war im Januar 2005 dieser Tag als Tag des Gedenkens für die gesamte Welt beschlossen. Grundlage bildet der 27.01.1945, der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz – Birkenau durch die Rote Armee.

In diesem Jahr wurden zum Gedenken der Opfer in Halberstadt mehrere Veranstaltungen durchgeführt.

Bis April 1945 kamen in Halberstadt viele polnische und italienische Kriegsgefangene um. Auf Initiative von Kindern / Enkel der Opfer wurden Nachforschungen geführt. So bekamen durch errichten einer Stele 121 Opfern ihre Namen zurück und den Angehörigen der Opfer ein Ort der Erinnerung und das Trauern gegeben werden. Durch die Nachforschungen wurde sichtbar, dass im Februar 1945 Gefangene aus Polen und Italien in die noch nicht fertige Turnhalle am Halberstädter Bahnhof gebracht wurden, wo furchtbare Bedingungen im Lager geherrscht haben müssen. Die beiden Botschafter erinnerten daran, dass auch dieses Ereignis zur Gründung der Europäischen Union geführt haben.

Am Nachmittag, um 15.30 Uhr, lud die Gedenkstätte in Verbindung mit der Moses Mendelssohn Akademie zur Filmvorführung „Austerlitz“ ein.

Am 28.Januar gedachten die Schülerinnen und Schüler des Käthe - Kollwitz – Gymnasium Halberstadt den Opfern des Nationalsozialismus in der Gedenkstätte Langenstein – Zwieberge. Die Schüler der 12. Klassen führten die 5 – Klässler über die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers und erläuterten die einzelnen Stationen.

Im Anschluss fand am Mahnmal die offizielle Gedenkveranstaltung statt.   Herr Daniel Szarata, Landtagsabgeordneter, sprach einige Worte des Gedenkens. Er begrüßte die Kinder und bedankte sich für die seit Jahren durchgeführte Aktion. Den Opfern zu gedenken, bedeutet sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.  Es müsse alles getan werden, dass sich so etwas nicht wiederholt. In nur zwei Jahren wurden hier 2000 Leben vernichtet. Die Kinder legten als Erste ihre Blumen auf die Namenstafeln am Mahnmal. Im Anschluss legten Vertreter der Stadt, Parteien, Organisationen und Privatpersonen Gestecke und Blumen nieder. So legten der Stadtratspräsident Volker Bürger und unser OB Andreas Henke das Gesteck für die Stadt und Hans – Jürgen Scholz und Dieter Bergt den der Fraktion / OV ab.  Der Gedenkstättenleiter Dr. Nicolas Bertrand bedankte sich bei den Schülern und Teilnehmern. Zum Abschluss sang der Singkreis des Gymnasiums das Lied von Reinhard Mey:     „Es ist an der Zeit“