LINKE-Bürgergespräch: „Aufarbeitung des Treuhand-Traumas überfällig“

Kreisverband HarzOrtsverband Wernigerode

Wernigerode. Zum LINKEN-Bürgergespräch unter freiem Himmel luden Kandidatinnen und Kandidaten der LINKEN der Kommunalwahl am 26. Mai kürzlich in das Wohngebiet Harzblick ein. Jedes der Bürgergespräche steht unter einem Themenschwerpunkt. Im Harzblick stellten die anwesenden Kandidaten Wilfried Pöhlert, Michael Krug, Thomas Schönfelder, Evelyn Eilert, Ruth Fiedler, Gabriele Nehrkorn und Christian Härtel ihre Forderung nach einer kritischen Aufarbeitung des Treuhand-Traumas in Ostdeutschland in den Mittelpunkt.

In Gesprächen mit Passanten bekräftigten die LINKEN ihre Forderung: „Die Treuhand-Politik hat nicht nur volkwirtschaftlich und finanziell großen Schaden angerichtet, sondern auch das gesellschaftliche Klima zwischen Ost und West in den letzten drei Jahrzehnten extrem belastet. Daher brauchen wir Aufarbeitung und eine Befragung der damals politisch verantwortlichen Akteure. Durch die Treuhandanstalt sind Millionen ostdeutsche Arbeitsplätze vernichtet worden. Der Osten Deutschlands wurde deindustrialisiert. Viele überlebens- und sanierungsfähige Betriebe sind abgewickelt und geschlossen worden. Es wurde Missmanagement auf Kosten der Steuerzahler betrieben.“

Auch unzählige Wernigeröder haben diese Kahlschlagpolitik am eigenen Leibe erlebt und können darüber berichten. Viele tausend Menschen in unserer Harzregion verloren ihren Arbeitsplatz, für viele nicht selten der eigentliche Lebensmittelpunkt. Große Brüche in der Erwerbsbiografie und sozialer Absturz waren oftmals die Folge. „Es ist eine Frage des Respekts gegenüber uns Ostdeutschen. Gerade im 30. Jahr der Wende muss endlich damit angefangen werden, unter den riesigen Treuhand-Teppich zu schauen und aufzuräumen“, so DIE LINKE.