Kollektiver Ausschluss des russischen Olympia-Teams nicht gerechtfertigt

Thomas Lippmann (MdL)
PresseKreisverband Wittenberg

Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätigte gestern das Urteil des Leichtathletik-Weltverbands IAAF vom 17. Juni 2016 und damit den Olympiaausschluss des russischen Leichtathletik-Teams. Dazu erklärt der sportpolitische Sprecher Thomas Lippmann:

Der Internationale Sportgerichtshof (Cas) bestätigte gestern das Urteil des Leichtathletik-Weltverbands IAAF vom 17. Juni 2016 und damit den Ausschluss des russischen Leichtathletik-Teams von den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro. Die Entscheidung, die aufgrund des Nachweises eines flächendeckenden, systematischen Dopings in der russischen Leichtathletik durch die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada gefällt wurde, gilt als wegweisend für die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bezüglich einer Sperre des gesamten russischen Olympia-Teams für die Spiele in Rio de Janeiro. Hierzu erklärt der sportpolitische Sprecher der Fraktion Thomas Lippmann:

„Ohne Frage müssen überführte Dopingsünder und jene, die sich am systematischen Doping beteiligen, hart – notfalls mit lebenslangen Sperren – bestraft werden. Es ist jedoch nicht im Sinne der Olympischen Spiele, Sportlerinnen und Sportler in Sippenhaft zu nehmen, weil sie einer bestimmten Sportart oder gar Nation angehören. 

Auch in Russland gibt es saubere Sportlerinnen und Sportler, die sich durch jahrelanges, hartes Training ehrlich auf den Karrierehöhepunkt Olympia vorbereitet haben und in Rio einen Lebenstraum verwirklichen wollen. Es ist nicht gerechtfertigt, sie durch ein kollektives Urteil von den Olympischen Spielen in Rio auszuschließen. Es gilt den weltweiten Kampf gegen Doping zu verstärken, nicht jedoch ein Exempel an Russland zu statuieren und dabei die Bestrafung sauberer Sportlerinnen und Sportler als Kollateralschaden hinzunehmen. 

Anders als in der Olympischen Charta postuliert, haben sich die Olympischen Spiele selten im politischen Freiraum bewegt. Mit dem gestrigen Urteil des Sportgerichtshofs und dem drohenden Ausschluss des gesamten russischen Olympia-Teams von den Spielen in Rio drängt sich auch diesmal der Eindruck auf, dass Olympia zum Spielball politischer Motivationen wird. Dem muss man sich im Interesse eines fairen Sports entgegenstellen. 

 

Magdeburg, 22. Juli 2016