Harzer erkunden die Bundeshauptstadt

Jan Korte, MdBKreisverband Harz

Harzkreis/Berlin. Kürzlich hatten fünfzig Bürgerinnen und Bürger aus dem
Harzkreis und weiteren Nachbarregionen die Möglichkeit, das politische
Berlin auf Einladung des LINKE-Bundestagsabgeordneten Jan Korte und
organisiert durch das Bundespresseamt, kennenzulernen. Zur Reisegruppe
gehörten auch zahlreiche Oberharzer aus Benneckenstein und Umgebung, die
sich regelmäßig zum geselligen Beisammensein in den Räumen des
Benneckensteiner DLRG treffen. Den Kontakt nach Berlin hatte
Ratsmitglied Christel Liebetruth hergestellt.

Auf dem Programm in der Hauptstadt standen der Besuch des Denkmal für
die 6 Millionen von den Nazis zwischen 1933 und 1945 ermordeten Juden
Europas, das traditionsreiche „Karl-Liebknecht-Haus“ - der heutige Sitz
der LINKEN-Bundesgeschäftsstelle am Rosa-Luxemburg-Platz - der Bundestag
im Reichstagsgebäude, ein Gespräch mit Jan Korte und eine
Berlin-Rundfahrt, die zahlreiche geschichtliche Sehenswürdigkeiten der
Hauptstadt umfasste.

Eine Station war die kürzlich von Korte in den Räumen der
Rosa-Luxemburg-Stiftung eröffnete Wanderausstellung, die sich kritisch
mit den Treuhandprivatisierungen zwischen 1990 und 1995 auseinandersetzt
und in der Betroffene zu Wort kommen. Anhand der persönlichen Schicksale
werden das Ausmaß der Schließung tausender Betriebe und der Verlust von
Millionen Arbeitsplätzen dokumentiert.

Für Jan Korte, der die Besuchergruppe aus der Harzregion im
Fraktionssaal der LINKEN empfing, stellt die kritische Aufarbeitung der
Treuhandprivatisierungen eine Kernforderung der LINKEN dar. Es sei eine
Frage des Respekts gegenüber Millionen Ostdeutschen, die seit dreißig
Jahren darauf warten, dass die Wahrheit über die Strippenzieher hinter
dem Kahlschlag an der ostdeutschen Wirtschaft an das Tageslicht komme.
Darum fordere DIE LINKE die Einsetzung eines
Bundestags-Untersuchungsausschusses mit dem Ziel, Einsicht in die
bislang unter Verschluss gehaltenen Treuhand-Akten zu erhalten.

Auch der gemeinsame Kampf für den Erhalt der Öffentlichen
Daseinsvorsorge im ländlichen Raum und einer wohnortnahen
Krankenhausversorgung standen im Mittelpunkt des angeregten
Meinungsaustausches der Bürgergruppe mit ihrem Abgeordneten. Statt einer
Milliarden Euro schweren Aufrüstung der Bundeswehr fordert Korte eine
Investitionsoffensive für Kitas, Schulen, Schwimmbäder und die marode
Infrastruktur im ländlichen Raum. Für die Gäste aus der Harzregion eine
nachvollziehbare Forderung, zeigen das geschlossene Schwimmbad in
Benneckenstein und die klammen Haushalte der Oberharzstadt und ihrer
Ortsteile doch mehr als deutlich, dass in vielen Bereichen die
notwendigen Mittel für die vom Grundgesetz geforderte Gleichwertigkeit
der Lebensverhältnisse fehlen.