Bildungsministerium muss Corona-Maßnahmen Rechnung tragen - Staatsexamensprüfungen für Lehrämter müssen verschoben werden

Thomas Lippmann, Monika Hohmann
PressePresserklärungen DIE LINKE. im Landtag Monika HohmannThomas Lippmann

Das Landesprüfungsamt für Lehrämter hat den Lehramtsstudierenden, die sich derzeit bereits in den Staatsexamensprüfungen befinden bzw. sich auf diese vorbereiten, mitgeteilt, dass auch in den nächsten Tagen bis Ostern alle Examensklausuren planmäßig geschrieben werden. Die mündlichen Prüfungen sollen ab dem 20. April wie geplant starten. Auch der neue Vorbereitungsdienst für Lehrämter soll mit der Verbeamtung am 24.03. und der Einführungswoche für die Hauptseminare am 14.04. planmäßig beginnen. Dazu erklären die bildungspolitischen Sprecher Thomas Lippmann und Monika Hohmann:

»Die Maßnahmen der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie durch weit-gehende Einschnitte in das öffentliche Leben und die Vermeidung möglichst aller sozialen Kontakte können auch vor dem öffentlichen Dienst nicht Halt machen.

So verständlich es ist, dass im Landesprüfungsamt und im Bildungsministerium vor den Folgen einer Verschiebung der Prüfungen zurückscheut, es ist nicht möglich und für die Lehramtsstudierenden auch nicht zumutbar und fair, die Prüfungen jetzt weiterlaufen zu lassen. Schon allein wegen des zwischen Bund und Ländern vereinbarten Kontaktverbotes, wonach praktisch keine Menschen außer in den Familien mehr zusammenkommen dürfen und der von der Stadt Halle verfügten Ausgangsbeschränkungen können solche Zusammenkünfte von Studierenden aus verschiedenen Landesteilen nicht mehr durchgeführt werden. 

Das Angebot an die Studierenden, sich ohne Angabe von Gründen selbst von den Prüfungen befreien zu lassen, ist keine akzeptable Alternative. Damit laufen die Studierenden Gefahr, den Einstieg in den Vorbereitungsdienst am 01. September 2020 zu verpassen und erst mehr als ein halbes Jahr später, am 01. April 2021, zum Zuge zu kommen. Das können und wollen sich die meisten Studierenden nicht leisten – und das Land kann auf diesen Lehrernachwuchs auch nicht verzichten.

Die Alternative kann nur ein geordnetes Verfahren für alle Studierenden sein, in dem die Prüfungen und ggf. dann auch der Beginn des Vorbereitungsdienstes im September jetzt verschoben werden. Alles andere widerspricht den Maßnahmen von Bund, Land und der Stadt Halle und ist im Sinne des Bevölkerungsschutzes inakzeptabel.

Die Verbeamtung für die neuen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst ist ein formaler Verwaltungsakt, der im Sinne der Lehramtsanwärter*innen gesichert werden sollte. Es muss jetzt geprüft werden, ob dies auf einem kontaktfreien elektronischen Weg erfolgen kann.

Die aktuelle Situation stellt die gesamte Gesellschaft vor ungewöhnliche und extreme Herausforderungen. Niemand kann in diesen Tagen so weitermachen, wie bisher.«