Auch neue Ausschreibung von Lehrerstellen bringt keinen Durchbruch

Thomas Lippmann
DIE LINKE. im Landtag Presse

Zur von der Landesregierung angekündigten Ausschreibung von Lehrerstellen erklärt der bildungspolitische Sprecher der Fraktion Thomas Lippmann: In der Debatte über die gravierenden Probleme bei der Sicherstellung der Unterrichtsversorgung für das kommende Schuljahr (Landtagssitzung am 02. Juni 2016) hatte Bildungsminister Tullner die baldige Ausschreibung der im Koalitionsvertrag vereinbarten zusätzlichen 270 Lehrerstellen in Aussicht gestellt.

Zur von der Landesregierung angekündigten  Ausschreibung von Lehrerstellen erklärt der bildungspolitische Sprecher der Fraktion Thomas Lippmann: In der Debatte über die gravierenden Probleme bei der Sicherstellung der Unterrichtsversorgung für das kommende Schuljahr (Landtagssitzung am 02. Juni 2016) hatte Bildungsminister Tullner die baldige Ausschreibung der im Koalitionsvertrag vereinbarten zusätzlichen 270 Lehrerstellen in Aussicht gestellt. 

Aus den 270 Stellen sind nun 320 Stellen geworden, weil erneut viele Stellen aus der letzten Ausschreibungsrunde (vom 07. April 2016) nicht besetzt werden konnten. Man sollte meinen, dass die sich häufenden Misserfolge bei der Neubesetzung von Lehrerstellen die Schulbehörden endlich zu einem Umdenken und zu einer Änderung ihrer Einstellungspraxis bewegen würden. Das ist aber – entgegen der Ankündigung von Minister Tullner – weitgehend nicht der Fall. Die neue Ausschreibung folgt noch immer in zentralen Fragen den alten Ritualen und stellt keinesfalls einen Durchbruch bei der Lehrkräftegewinnung dar.

Die neue Flexibilität besteht bisher nur darin, weniger Vorgaben für die gewünschten Fächerkombinationen zu machen und an den Grundschulen nun auch Bewerbungen von Pädagogischen Mitarbeiterinnen aus dem Landesdienst zuzulassen, wenn diese über eine vollständige DDR-Ausbildung als Lehrer für die unteren Klassen (LuK) verfügen.

Das ist angesichts der prekären Lage auf dem Lehrermarkt deutlich zu kurz gesprungen. So werden die Probleme der Unterrichtsversorgung nicht gelöst werden können. Es ist zu befürchten, dass wegen der verwaltungsinternen Stolpersteine erneut ein größerer Teil der Stellen nicht besetzt werden kann und der aktive Lehrkräftebestand in den Schulen somit weiter sinkt. Um das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen und eine Unterrichtsversorgung von 103 Prozent zu erreichen, müssen die Schulbehörden deutlich größere Anstrengungen und wesentlich mehr Phantasie entwickeln.