Alternativen sind nötig!

Kreisverband Anhalt-Bitterfeld

Rückblick 2016:

Von Sahra Wagenknecht am 01. Jan. 2017;

2016 war politisch kein gutes Jahr: Immer mehr Kriege und eine Rekordzahl von Waffenexporten, Anstieg von Altersarmut und unsicherer Beschäftigung, noch mehr soziale Ungleichheit, Zukunftsangst und jetzt auch Terror vor unserer eigenen Haustür.

 

 

Rückblick 2016:

 

Von Sahra Wagenknecht am 01. Jan. 2017


2016 war politisch kein gutes Jahr: Immer mehr Kriege und eine Rekordzahl von Waffenexporten, Anstieg von Altersarmut und unsicherer Beschäftigung, noch mehr soziale Ungleichheit, Zukunftsangst und jetzt auch Terror vor unserer eigenen Haustür …

Diese Entwicklungen und Ereignisse haben wir im vergangenen Jahr alle erlebt - und viele haben sie auch ganz konkret erfahren. Beispielsweise wenn am Monatsende mal wieder das Geld zum Leben knapp wurde, weil die letzte Mieterhöhung den letzten kleinen Puffer, den man sonst immer noch hatte, mal wieder aufgefressen hatte …

2016 war aber zugleich noch mehr: es war das Jahr, in dem die Arroganz, Abgehobenheit und Ignoranz der Mächtigen in Politik, Wirtschaft und Medien so sichtbar wurde, wie selten zuvor. Anstatt die Stimmungen, Positionen und vor allem die Interessen der Bevölkerung nachzuvollziehen und dafür zu sorgen, dass wir alle ein gutes Leben haben, wurde mit den Finger auf die Wählenden gezeigt: sie würden nicht verstehen, sie würden Fake-News auf den Leim gehen und sie würden sich von 'populistischen Rattenfängern' einfangen lassen. Mehrmals zeigte sich das Establishment auch entsetzt und schockiert: über die Wahlerfolge der AfD, über den Brexit, über die Wahl von Trump … . Leider haben bis zum Jahresende die meisten Politiker und Kommentatoren nicht begriffen, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt: eine Politik, die sich gegen die Interessen der Mehrheit der Wählerinnen und Wähler richtet, führt zu Enttäuschung, Frust und Wut. Im optimalen Fall artikuliert sich Protest und Widerstand durch die Wahl linker Parteien. Ist keine linke Alternative da, wie bei den Präsidentschaftswahlen in den USA, oder ist sie nicht stark genug, um ihr Veränderung zuzutrauen, oder macht sie Fehler und verliert dadurch an Glaubwürdigkeit, sucht der Protest sich ein anderes Ventil. 


Auch wir als Linke haben im letzten Jahr nicht immer sensibel genug auf die Ereignisse reagiert. So haben wir für einige den Eindruck erweckt, auch wir stünden auf der Seite des Establishments und würden die Sorgen und Bedürfnisse der Menschen nicht ernst nehmen. Dabei ist das Gegenteil richtig:


DIE LINKE steht mit ihrem Programm der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens konsequent auf der Seite der Bevölkerungsmehrheit. Keine andere Partei - und erst recht nicht die AfD - hat klare Positionen für ein Ende von Altersarmut, für gerechte Löhne, für eine Besteuerung von Superreichen und die Entlastung des Mittelstandes und für eine Bekämpfung von Fluchtursachen sowie eine friedliche Außenpolitik. Nur DIE LINKE steht damit in klarer Opposition zur Sozialabbau- und Kriegs-Politik der letzten Jahre. Genau das gilt es in den Wahlkämpfen des kommenden Jahres immer wieder deutlich zu machen - dazu hoffe ich auf Eure Unterstützung. Soziale und friedliche Alternativen sind möglich!