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Gedenken, Erinnern, Handeln
Anlässlich des 86. Jahrestages der Pogrome am 9. und 10. November 1938 mahnen die Landesvorsitzenden Janina Böttger und Hendrik Lange:
Am 9. November und in der Nacht zum 10. November 1938 wurden Synagogen und jüdische Geschäftshäuser von organisierten Truppen der NSDAP und SA unter Beteiligung und Jubel aus der deutschen Gesellschaft in Brand gesetzt und zerstört. Tausende Jüdinnen und Juden werden verhaftet, verschleppt und getötet. Die Novemberpogrome markieren den Übergang von Diskriminierung und Herabwürdigung der Jüdinnen und Juden seit 1933 hin zur gewaltsamen und brutalen Verfolgung und mündet in den folgenden Jahren im größten Menschheitsverbrechen mit dem Ziel jüdisches Leben auszulöschen.
Jüdinnen und Juden sind weltweit, aber auch in Deutschland zunehmend gefährdet und das nicht erst seit dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023, der mit über 1.100 Todesopfern größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust oder dem Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019. Viel zu lange wurde auch in Deutschland die reale Gefahr durch Antisemitismus kleingeredet oder gar ignoriert.
Hendrik Lange betont: „Dieses Land hat die Pflicht, sich gegen jeden Antisemitismus und gegen jeden Rassismus zu stellen! Dafür ist politisch noch viel zu tun. Derzeit geraten antirassistische und antifaschistische Projekte bundesweit unter Druck. Eine Welle des Antisemitismus erfasst etliche gesellschaftliche Bereiche und die Verhöhnung der Opfer des Terrors vom 9. Oktober sowie die Verherrlichung der faschistischen deutschen Geschichte haben Konjunktur. Dagegen muss es heißen: Erinnern heißt Handeln!“
„Wir gedenken der Opfer der Novemberpogrome vor 86 Jahren und den Opfern des Nationalsozialismus. Unsere Aufgabe und Pflicht sind es, die offene Gesellschaft gegen Terror und Demagogie, gegen Hass und Hetze, gegen Unrecht, Antisemitismus und Rassismus zu verteidigen. Für uns bedeutet das: gedenken, erinnern und handeln“, so Janina Böttger.